Ford Mustang Mach-E: Das elektrische Crossover ist das erste Modell, für das Ford Blue Cruise bestellbar und damit freihändiges Autobahnfahren möglich ist.
Foto: Christian Frederik Merten
Ford Mustang Mach-E: Das elektrische Crossover ist das erste Modell, für das Ford Blue Cruise bestellbar und damit freihändiges Autobahnfahren möglich ist.

Inhaltsverzeichnis

Assistiertes Fahren

Ford Blue Cruise: Hände weg vom Lenkrad

Die Kombination verschiedener Assistenzsysteme macht´s möglich: Im Ford Mustang Mach-E mit Blue Cruise ist bald freihändiges Autobahnfahren drin.

Einfach mal die Hände weg vom Lenkrad auf der langen Autobahn-Tour? Das war bislang keine gute Idee. Bei Ford aber wird dieses Entspannungsszenario noch dieses Jahr Realität. Zunächst im Elektro-Crossover Mustang Mach-E heben die Amerikaner das assistierte Fahren auf eine neue Stufe: Unter dem Motto Ford Blue Cruise können Fahrerinnen und Fahrer auf 95 Prozent der deutschen Autobahnen die Hände vom Lenkrad nehmen. Dafür hat das Kraftfahrtbundesamt Ford kürzlich die Freigabe erteilt. Und so aus Sicht von Ford die Tür geöffnet für deutlich entspanntere Autobahnfahrten.

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Neues Assistenzsystem: Blick auf die Straße weiter notwendig

Was aber genau ist Blue Cruise? Wichtig: Bei dem von Ford bereits 2021 in Nordamerika eingeführten System handelt es sich keinesfalls um eine Funktion zum autonomen Fahren. Vielmehr ist es ein Assistenzsystem auf Level 2 der fünf Stufen des autonomen Fahrens, bei dem Fahrerin oder Fahrer auch weiterhin die volle Verantwortung tragen. Und dementsprechend auch die Aufmerksamkeit auf die Straße richten müssen. In den USA und in Kanada haben bereits mehr als 194.000 Konzernfahrzeuge über 175 Millionen Kilometer im Blue-Cruise-Modus zurückgelegt, so Ford.

Aber zunächst zur Technik: Über Kameras und Sensoren erfasst Blue Cruise Fahrbahnmarkierungen, Tempolimits sowie das Verkehrsgeschehen um das Fahrzeug herum. So regelt das Ford-System dann Lenkung, Beschleunigung, Bremsen und die Position in der eigenen Fahrspur. Kurz gesagt: Blue Cruise kombiniert bekannte Assistenzsysteme wie den adaptiven Tempomaten und den Spurhalte- und Spurführungsassistenten – nur jetzt eben mit der Option, die Hände auf definierten Autobahnabschnitten vom Lenkrad zu nehmen.

Wie gesagt: Ford Blue Cruise heißt nicht autonomes Fahren, und deshalb müssen Fahrerin und Fahrer den Blick auch bei aktiviertem Assistenzsystem auf die Straße richten. Damit sie das auch wirklich tun, überwacht eine Infrarotkamera hinter dem Lenkrad ihre Blickrichtung. Gesprächstypische Blickwechsel mit dem Beifahrer sind kein Problem, dauert der Blick zur Seite aber zu lange, erfolgt eine Warnmeldung aus dem Cockpit. Schauen die Fahrzeuglenker dann immer noch nicht auf die Straße, verlangsamt das System das Fahrzeug und schaltet die Blue-Cruise-Funktion in letzter Konsequenz auch ab. Passiert das zweimal während eines Zündungszyklus, lässt sich Blue Cruise während dieses Zyklus nicht mehr aktivieren.

Ford Blue Cruise in Tunneln und Baustellen nicht aktiv

Und wie arbeitet Blue Cruise in der Praxis? Wir durften eine kurze Runde im Mustang Mach-E drehen und können sagen: Ziel erreicht. Aktiviert wird Ford Blue Cruise ganz traditionell durch Aktivierung des adaptiven Tempomats. Dass man die Hände vom Lenkrad nehmen kann, signalisiert das System durch Blaufärbung der entsprechenden Blue-Cruise-Segmente im Cockpit. Lässt man dem Taten folgen, hält die Assistenten-Kombi das Ford-Crossover auch ohne Lenkeingriff sicher in der Spur und hält den vorgegebenen Abstand zum Vordermann. Bei Überholvorgängen zieht das Auto planmäßig etwas weiter nach links, um mehr Abstand zum Überholten zu gewährleisten.

Am Stauende bremste unser Mustang Mach-E ebenfalls zuverlässig ab. Ford weist darauf hin, dass das System im Stau auch eine Rettungsgasse bildet. Weil sich das Fahrzeug aber auch dann ausschließlich innerhalb der Fahrbahnmarkierungen bewegt, war dieser Effekt überschaubar. Da sind auf jeden Fall weiterhin Fahrerin oder Fahrer gefragt. Den Hinweis zur Rettungsgasse lieferte das System im Cockpit aber zuverlässig, vergessen kann man sie also nicht.

Wann ebenfalls weiterhin ein manueller Eingriff nötig ist? In Tunneln und in Baustellen. Da schaltet Blue Cruise ebenfalls automatisch ab. Spurhalte- und Spurhalteassistent sowie der adaptive Tempomat bleiben zwar weiter aktiv, freihändiges Fahren ist aber nicht mehr möglich. Dasselbe gilt auch oberhalb von Tempo 130 und beim Spurwechsel. Denn den übernimmt Blue Cruise ebenfalls nicht selbstständig.

Blue Cruise noch 2023 bestellbar

So spielt Ford Blue Cruise seine Vorteile vor allem auf wenig befahrenen Autobahnabschnitten aus oder beim Mitschwimmen im Verkehrsfluss ohne häufigere Spurwechsel. Vor allem auf der Langstrecke können wir uns sehr gut vorstellen, Blue Cruise zu aktivieren, im hektischen urbanen Ballungsraum dagegen weniger. Aber genau dafür, für die Langstrecke, ist es ja auch gemacht.

Im Mustang Mach-E wird Ford Blue Cruise noch im Laufe des Jahres bestellbar sein. Welche weiteren Modelle folgen, dazu äußerte sich Ford während der Präsentation des Systems noch nicht. Auch zu Preisen liegen Stand heute keine Informationen vor.

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