Auch im Foyer blieb genug Raum für das eine oder andere Gespräch.
Foto: Kevin Schmidt
Vorträge, Keynotes und Best Practices: Expertinnen und Experten aus der Mobilitätsbranche tauschten sich in München auf der zweiten nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität aus.

Mobilitätskonferenz 2023

Nakobemo 2023: Die Zukunft der Mitarbeitermobilität

Auf der Nakobemo 2023 tauschten sich Expertinnen und Experten über emissionsfreien Berufsverkehr, innovative Mobilitätsservices und einhergehende Herausforderungen aus.

Wie ist der Stand der betrieblichen Mobilität? Wie gestalte ich ein ökologisches Mobilitätsmanagement? Elektrofahrzeug, Fahrrad, andere Mobilitätsangebote; was ist und was kommt? Diese und weitere Fragen standen am 22. und 23. November im Mittelpunkt der zweiten nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität, veranstaltet vom Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM). Dabei ging es auf der zweitägigen Konferenz nicht nur um Antriebe, sondern besonders um Zukunftsfragen der Mitarbeitermobilität. Mit dabei waren unter anderem Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Sie eröffnete zusammen mit Axel Schäfer und Marc-Oliver Prinzing (beide BBM) die zweitägige Konferenz.

Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung

Die Zukunft der betrieblichen Mobilität, emissionsfreier Berufsverkehr und neue Mobilitätsservices: Es ist einiges in Bewegung. Anlass für die Mobilitätsbranche, sich auf der nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität auszutauschen. Klimawandel, Dekarbonisierung und die Priorisierung nachhaltiger Mobilität sind zentrale Anforderungen an die Gesellschaft, insbesondere auch an den Verkehrssektor. Und gerade die betriebliche Mobilität sei dabei von entscheidender Bedeutung. Denn die Art und Weise, wie Unternehmen Mobilität bereitstellen, sei entscheidend dafür, wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch abseits der Arbeit unterwegs sind und ob das nachhaltig sei oder nicht, so Marc-Oliver Prinzing in seiner Eröffnungsrede. Verzicht, wo sinnvoll und Optimierung wo möglich müsse das Ziel für die kommenden Jahre sein und betriebliche Mobilität spiele da eine zentrale Rolle.

Das unterstrich auch Daniela Kluckert. Betriebliche Mobilität sei für ein Drittel aller Neuzulassungen in Deutschland verantwortlich. Mit Blick auf die Erreichung der Klimaziele ein wichtiger Bereich. Außerdem wichtig aus ihrer Sicht: Die Variation der Verkehrsmittel. Bahncard 100 statt Auto, Mobilitätsbudget anstelle starrer Angebote oder ein Dienstrad? Die Dinge seien im Fluss, mit positiven Effekten für Umwelt und die Angestellten. Und das sei begrüßenswert.

E-Mobilität: eine Frage der Geschwindigkeit.

Und auch wenn die Elektromobilität  beschlossene Sache sei, müsse die Transformation der Antriebe technologieoffen sein, so Daniela Kluckert. Die beste Lösung auszusuchen, um das Klima zu schonen, ohne pauschale Verbote auszusprechen –  das sei der Weg, so Kluckert, hieße aber auch E-Fuels und Alternativen auf dem Weg des Wandels nicht außer Acht zu lassen. Darüber hinaus sei die Ladeinfrastruktur von herausragender Bedeutung. Hier wolle der Staat die E-Mobilität mit Hilfe des Ausbaus der Schnellladeinfrastruktur unterstützen. Aber auch die Wirtschaft sei gefragt. „Deutschland muss funktionieren“, sagt Kluckert, aber dann müsse auch die Wirtschaft etwas tun. Der Staat setze Anreize und dann sei auch die Wirtschaft gefragt, sich aktiv einzubringen. Auf die Frage hin, ob batterieelektrische Mobilität überall gut funktioniere, ist Prinzing der Überzeugung: „Ich glaube, sie funktioniert sehr gut, wo sie teilweise nicht gut funktioniert, ist in den Köpfen. […] Es ist nicht die Frage: Gehen wir in Richtung E-Mobilität, sondern es ist nur eine Frage der Geschwindigkeit.“

Ein prallgefülltes Konferenzprogramm

Die Auftaktdiskussion spiegelte den Kern der Nakobemo 2023 wider. Im Mittelpunkt die Fragen: Wohin geht es mit der betrieblichen Mobilität und wie kann man sie gestalten? Ein breites Spektrum also, zurecht. Denn Mobilität ist mehr als nur Auto. Und das zu managen, wird eine immer schwierigere Aufgabe. Das gehe schon bei der Frage rund um Policies los, denn: „Wir sprechen hier über Mobilität und nicht über Automobilität“, so Prinzing in seinem Vortrag „Von der Car Policy zur Mobility Policy“. Es benötige klare Regeln für den Gebrauch von Verkehrsmitteln für verschiedene Strecken, für Kurz- und Langstrecken. Die Mobility Policy sei schließlich nicht die Entsprechung zur Car Policy. Hier sei Kommunikation der Key.

Der wissenschaftliche Blick auf das Thema Mobilität kam auch nicht zu kurz. Professor Andreas Helferich (ISM Stuttgart, Department International Management, Logistics und Operations) gab Einblicke in Mobilitätsdatenplattformen und datenbasierte Services. Er zeigte anhand von Beispielen, wie gesammelte Daten verschiedener Unternehmen gebündelt und dann Interessenten zur Verfügung gestellt werden können, um daraus sinnvolle Mobilitätsanwendungen zur Verfügung zu stellen. Wo sich Daniela Kluckert noch für Technologieoffenheit gegenüber alternativen Antriebsenergien aussprach, verwies Professor Axel Pöhls (HAW Hamburg, Department Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau) in seinem Vortrag auf die nutzbaren Anteile der eingespeisten Energie in alternativen Treibstoffen. Hier seien batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge bei weitem die bessere Wahl, mit grünem Strom als Basis. Grund zur Sorge machten allerdings noch immer die enorm großen Batterien.

Das Deutschlandticket im betrieblichen Einsatz oder doch das Auto? Diskussion und Studien

Der ÖPNV sei beim Umgang in der Debatte um Ressourcen von enormer Bedeutung, so Kluckert. So war auch der ÖPNV ein zentrales Thema der Nakobemo 2023 mitsamt dessen Chancen und Risiken, gerade hinsichtlich des Deutschlandtickets, das Alexander Möller (Geschäftsführer ÖPNV beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) als das „Netflix der öffentlichen Mobilität“ bezeichnete. Der ÖPNV habe das Potenzial, Emissionen im Pendler- und Reiseverkehr zu senken und trage somit entscheidend zur Erreichung politischer Ziele bei. Nicht unkritisch war Ina Ley (Office-Managerin bei Misumi Europa). Zwar stieß die Mobilitätsvariante des Deutschlandtickets als Jobticket unter der Belegschaft ihres Arbeitgebers auf großen Zuspruch, doch stellten die Mitnahme von Familie finanzielle und die mitunter schwach ausgebaute Infrastruktur allgemeine Problem dar. Für Britta Cornelius (Mobility-as-a-Service Expertin bei Telekom Mobility Solutions) zeigte sich die unklare zukünftige Finanzierung als unternehmerisches Risiko. Auch die „letzte Meile“ sei noch ein großer Stolperstein.

Wie soll man Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nun dazu bringen, umweltfreundliche Alternativen für den Pendlerverkehr zu nutzen, anstelle des doch sehr beliebten Dienstwagens? Denn ob Benziner oder BEV, Autos seien schmutzig und stehen durchschnittlich 23 Stunden am Tag, so Dirk Kannacher (Vorstand bei der GLS Bank). Eine mögliche Lösung dafür: Green Nudging, ein „Stupsen“, ein „Überzeugen“. Keine Vorschriften, keine Verbote oder Belohnungen, sondern Gewohnheiten in eine positive Richtung lenken. Was das ist und wie das helfen könnte verdeutlichten Dirk Keuter und Frederic Sattler (beide Community Manager bei Netzwerk driversity) anhand von Beispielen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten hier in Gruppen selbst kleine Projekte skizzieren. Nicht nur Learning, sondern auch Doing, eine willkommene Abwechslung.

Alternative Mobilität zum Auto? Das fordere besonders die Arbeitnehmerseite. Arbeitgeber stünden in der Bringschuld, sollten differenzierte Mobilitätslösungen anbieten. Florian Seitz (Consultant Strategischer Fuhrpark bei Arval)  und Nils John (Mobility Manager bei Arval) stellten dazu in einer Studie fest: Mobilität sei und werde auch zukünftig ein Aspekt der Mitarbeitergewinnung und -bindung im Unternehmen sein. Je mehr Mobilitätsservices angeboten würden, desto zufriedener seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das trotz Trend in Richtung Home-Office. Aber: Am Auto im Pendleralltag gehe es nach wie vor schwer vorbei. In Zahlen stellte Michael Gergen von Dataforce die Fortsetzung eines Trends dar: Die Pkw Neuzulassungen im Bereich Flotte seien stark und das unterstreiche die weiter steigende Bedeutung des Flottenmarkts. Allerdings seien auch zunehmend alternative Mobilitätsangebote in der Flotte auffindbar, insbesondere das Dienstrad. Dieses wäre nicht nur emissionsarm, sondern rentiere sich für den Arbeitgeber, so Steuerberater Oliver Hagen. Gerade vor dem Hintergrund steigender Gesamtkosten biete das Fahrrad eine kostengünstige Alternative im Pendlerverkehr.

Am 22. und 23. November 2023 treffen sich … Die zweite „Nationale Konferenz für betriebliche Mobilität“ 

Mobilitätskonferenz in München

Nakobemo 2023: Mitarbeitermobilität im Wandel

Am 22. und 23. November öffnet der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM) die Tore zur zweiten nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität. In Workshops, Keynotes und Vorträgen geht es um die Mitarbeitermobilität von heute und morgen.

    • Alternative Mobilität, Car Policy, Dienstwagen, eHUB, Firmenwagen, Fuhrparkmanagement, Fuhrparkmarkt
Es muss nicht immer ein Dienstwagen sein. Ökologisch und sportlich zugleich: das Dienstfahrrad

Nakobemo in Hannover

NaKoBeMo: Mitarbeitermobilität neu denken

Am 8. und 9. September dreht sich auf der ersten Nationalen Konferenz für betriebliche Mobilität alles um die Mitarbeitermobilität. Dort im Fokus: ein ganzheitlicher Blick auf die Thematik.

    • Alternative Mobilität, Car Policy, Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Fahrrad, Finanzierung, Firmenwagen, Fuhrparkmanagement, Full Service Leasing, Leasing

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Der Diplom-Kaufmann Mattes Decker hat bei den Fuhrparkmanagement-Experten in Hamburg die Geschäftsführung übernommen.

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