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bfp-Fahrbericht

Neuer Mercedes Vito: Mehr innere Werte

Mercedes frischt seinen mittelgroßen Transporter Vito auf. Außen bleibt alles beim Alten, unter dem Blech tut sich dafür umso mehr.

Von Christian Frederik Merten

Seit fast einem Vierteljahrhundert transportiert der Mercedes Vito nun schon Waren und Personen von A nach B. Seit 2014 ist er in dritter Generation auf der Straße, jetzt gönnt ihm Daimler eine Modellpflege. Allerdings: Optisch ändert sich fast nichts, die Stuttgarter werten den Vito vor allem unter dem Blech auf.

Komplett neuer Diesel im Vito

Wie gesagt, die optischen Veränderungen sind schnell erzählt: Ein neuer Kühlergrill, innen neue Lüftungsdüsen in Turbinenoptik, neue Sitzbezüge und ein Mittelkonsoleneinsatz in Klavierlackoptik – das sind alle Design-News, die es zu erwähnen gilt. Ach ja: Grill und Lüftungsdüsen gibt es auf Wunsch jetzt auch verchromt.

Kommen wir also zu den wichtigen Neuheiten im Vito, und von denen gibt es eine ganze Menge. Zum Beispiel unter der Haube: Dort hält mit dem zwei Liter großen Vierzylinder OM 654 eine komplett neue Diesel-Generation Einzug, die auch in verschiedenen Pkw-Baureihen von Mercedes-Benz zum Einsatz kommt. 136, 163, 190 oder 239 PS leistet der Selbstzünder, wobei die stärkste Variante den Pkw-Varianten Vito Tourer und Vito Mixto vorbehalten ist. Deutlich laufruhiger soll der neue Motor sein und effizienter: Für den Vito 119 CDI mit 190 PS gibt Mercedes 13 Prozent weniger Verbrauch an.

Seine Kraft leitet der neue Motor standardmäßig an die Hinterräder, optional gibt es Allradantrieb. Aber auch beim Getriebe gibt es Neuigkeiten. Erstmals kommt im Vito die bekannte Neungang-Automatik von Daimler zum Einsatz. In den beiden schwächeren Versionen des neuen Motors optional alternativ zum serienmäßigen Sechsgang-Handschalter, in den stärkeren Versionen als Standard. Frontantrieb gibt es übrigens weiterhin, allerdings nur in Verbindung mit dem bekannten OM-622-Aggragat mit 102 oder 136 PS.

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Mehr Assistenzsysteme und Connectivity

Was kann der neue Vito noch? Er bekommt drei neue Assistenzsysteme: den aktiven Bremsassistenten, den adaptiven Tempomat Distronic sowie ab Frühjahr 2021 einen digitalen Innenspiegel. Letzterer nimmt das Verkehrsgeschehen hinter dem Fahrzeug auf und überträgt es in den Innenspiegel. Bei Fahrzeugen mit Heckverglasung hat der Fahrer sogar die Wahl, ob er den Spiegel analog oder digital nutzt.

Dazu kommt mehr Connectivity. Drei Audi-Systeme bietet Mercedes für den Vito an: das Audio 10, 30 und 40. Die Unterschiede: das Audio 10 kommt mit DAB-Empfang und Bluethooth. Das können Audio 30 und 40 auch, haben aber zusätzlich einen Sieben-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Schnittstelle Apple Carplay und Android Auto. Ein Navi ist ausschließlich Bestandteil des Audio 40, wer hier noch "Mercedes Pro Connect" wählt, bekommt außerdem Live-Traffic-Informationen.

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E-Antrieb jetzt auch im Vito Tourer

Außerdem erweitert Daimler sein Angebot an E-Transportern. Nach dem E-Vito Kasten und dem E-Sprinter Kasten wartet mit dem E-Vito Tourer erstmals auch eine elektrischer Personen-Transporter auf die Mercedes-Kunden. Mit umgerechnet 204 PS im Peak leistet er deutlich mehr als sein 116 PS starker Kasten-Bruder – geschuldet der Tatsache, dass Hotel-Shuttles und Taxi-Unternehmen, die neben Ridesharern und Anbietern weiterer neuer Mobilitätskonzepte zur Hauptzielgruppe zählen, gerne auch mal etwas flotter unterwegs sind. Im Dauerbetrieb treiben 95 PS die Vorderräder des Personen-Transporters an. Preislich startet er ab 53.990 EUR netto.

421 Kilometer soll der E-Vito Tourer mit einer Akku-Ladung schaffen. 90 kWh der 100 kWh großen Batterie gibt Daimler als nutzbare Kapazität an, an der 110-kW-DC-Ladestation ist der Akku in 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen. Serienmäßig ist allerdings lediglich 50-kW-Ladeleistung, dann dauert es 80 Minuten. Und an der 11-kW-AC-Wallbox- oder -Ladestation dauert eine Komplettladung unter zehn Stunden. Lieferbar ist der E-Vito Tourer mit 5,14 und 5,37 Meter langer Karossiere. Da die Akkus im Unterboden verbaut sind, ergeben sich keine Raumeinbußen – auch die Elektroversion bietet Platz für bis zu neun Personen.

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Komfortabler Transporter

Wir sind sowohl den E-Vito Tourer als auch den Vito Tourer 124 CDI mit 239 PS gefahren. Fangen wir mit dem konventionellen Verbrenner an: Er liefert ordentlich Power, die Automatik schaltet kaum spürbar von einem Gang in den anderen. Platz bietet der schwäbische Shuttle auch weiterhin mehr als genug. Der Motor fällt akustisch nicht weiter auf, und genügsam war er auf unserer Testrunde auch: 7,1 Liter genehmigte er sich, wobei die Tour mit einem großen Landstraßenanteil aufwartete.

Und die Elektro-Variante? 44 Kilometer sind wir mit dem E-Vito Tourer gefahren, dabei haben wir laut Bordcomputer 24,5 kWh Strom verbraucht. Kombiniert gibt Daimler 26,2 kWh an, auch diese Testrunde bestand großteils aus Landstraßenfahrten. Die angegebene Reichweite sank in dieser Zeit um 47 Kilometer. Gefahren sind wir im Comfort-Modus, zur Wahl stehen jedoch auch zwei Eco-Modi.

Kurz zur Rekuperation: Auch beim E-Vito Tourer lässt sich die Intensität der Rekuperation mittels Lenkrad-Paddeln steuern. Möglich ist neben der manuellen aber auch die automatische Steuerung. Was Verbrenner und E-Version eint: Der Vito ist ein komfortabler Transporter, der sich leicht auch durch die Großstadt steuern lässt. Wirklich sinnvoll ist der digitale Innenspiegel, der für mehr Überblick in allen Fahrsituation sorgt. Und das nicht nur im Kastenwagen: Auch in voll besetzten Personentransportern ist er ein sinnvolles Instrument für mehr Fahrsicherheit.

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