Doppelstockscheinwerfer sind jetzt auch für Nissan in Mode. Klar, dass auch der neue X-Trail in diesem Look vorfährt.
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Doppelstockscheinwerfer sind jetzt auch für Nissan in Mode. Klar, dass auch der neue X-Trail in diesem Look vorfährt.

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bfp-Fahrbericht

Nissan X-Trail: Hybrid mal anders

Der Nissan X-Trail Nummer vier hat es in sich: Unter der Haube werkelt ein serieller Hybrid. Der Benziner arbeitet dann nur als Stromerzeuger.

Vom rustikalen Offroader hin zum modernen Familien-SUV: Das ist die Geschichte des Nissan X-Trail in kurz. Nun steht Generation vier des X-Trail vor der Tür, und sie soll nicht nur mit komplett neuem Design und viel Platz auf Kundenfang gehen. Mit dem neuen, in Europa kürzlich erstmals im Qashqai eingeführten e-Power-Antrieb will Nissan außerdem eine Benchmark in Sachen Effizienz setzen. Auch wenn die Japaner die Bezeichnung selbst ungern in den Mund nehmen, der Hybridantrieb unterscheidet sich deutlich von anderen bekannten Systemen.

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Serieller Hybrid im X-Trail e-Power und e-4orce

Denn der Nissan X-Trail e-Power und sein Allrad-Zwilling mit dem kryptischen Namen e-Power e-4orce tragen zwar einen 158 PS starken 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner unter der Haube. Eine mechanische Verbindung zu den Antriebsrädern besitzt der aber nicht. Den Vortrieb übernimmt beim Fronttriebler ein 204 PS starker E-Motor an der Vorderachse, den beim Allradler mit 214 PS Systemleistung ein zweiter Elektromotor an der Hinterachse unterstützt. Ein serieller Hybridantrieb also, bei dem der Verbrenner ausschließlich als Stromgenerator dient. Weil der Benziner damit immer im optimalen Drehzahlbereich arbeiten kann, soll das System für höchste Effizienz sorgen.

Wer sich für diesen Antrieb nicht erwärmen kann, für den steht der Benziner in der Basis als 163-PS-Mildhybrid zur Wahl. Dann mit direkter Verbindung ausschließlich zu den Vorderrädern. Denn Allradantrieb gibt es für ihn nicht, die stufenlose Automatik X-Tronic dagegen serienmäßig. X-Trail e-Power und e-4orce kommen, weil ja rein elektrisch angetrieben, mit Eingang-Automatik.

Sieben Sitze optional im neuen Nissan-SUV

All diese Technik ist verpackt in ein 4,68-Meter-SUV auf Basis der CMF-C-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Mit seinen Doppelstockscheinwerfern und dem Grill in V-Form reiht sich der X-Trail in das aktuelle Nissan-Marken-Design ein. Fünf Sitze sind Standard, eine dritte Sitzreihe für zwei maximal 1,60 Meter große Personen gibt es für 672 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) – allerdings nicht für den X-Trail e-Power mit Frontantrieb.

Ansonsten bietet das in Japan gebaute SUV viel Platz. Auch im Fond überzeugt der X-Trail mit üppigem Knieraum, zumal sich die Rückbank der zweiten Reihe – dort sitzt man allerdings etwas hoch – um 220 Millimeter verschieben lässt. Genug Gepäck schluckt der X-Trail auch. Weil der 2,1-kWh-Pufferakku in e-Power und e-4orce im Wagenboden platziert ist, schränkt er das Platzangebot für die Passagiere ebenfalls nicht ein. Lediglich der Kofferraum der Hybrid-Modelle fasst ein paar Liter weniger als der des Mildhybrids.

Das modern gezeichnete X-Trail-Cockpit präsentiert sich in typisch japanischer Verarbeitungsqualität, die verbauten Materialien wirken für die Preisklasse optisch wie haptisch hochwertig. Digitaler als im Vorgänger wird es auch, zumindest ab der mittleren Ausstattung N-Connecta: Dann nämlich gibt es 12,3-Zoll-Digitalinstrumente und – zusammen mit dem dann auch serienmäßigen Navi – einen ebenso großen Touchscreen. Wer die Basis Visia wählt, muss sich mit einem 7-Zoll-Infodisplay im Instrumententräger begnügen, im Acenta eine Stufe darüber gibt es zusätzlich immerhin schon einen 8-Zoll-Touchscreen. Zumindest für den Acenta lassen sich Navigation und großer Touchscreen inclusive der Nissan-Connect-Services aber für 1.134 Euro dazu bestellen. Schön übrigens: Auch mit digitaler Vollausstattung lassen sich wichtige Funktionen immer noch schnell und einfach über Knöpfe und Tasten bedienen.

Überzeugender Verbrauch für diese SUV-Klasse

Gefahren sind wir den e-4orce, also den Hybrid-X-Trail mit Allradantrieb. Was uns sofort auffiel: das niedrige Geräuschlevel. Nur wer voll aufs Gaspedal tritt, den erreichen angeregte Motorgeräusche, ansonsten fährt das in Europa größte Nissan-SUV flüsterleise. Auch dank des aktiven Noise-Cancelling-Systems, das die Japaner in jeden X-Trail einbauen. Dass der X-Trail seine Runden extrem ausgereift, aber nicht langweilig absolviert – sprich mit tollem Abrollkomfort und direkter Lenkung – untermauert den positiven Eindruck außerdem.

Aber kommen wir zum Antrieb und vor allem zur Effizienz. Genug Power bietet der X-Trail e-4orce, das auf den ersten Blick exotische Antriebskonzept ist im Alltag nur wenig gewöhnungsbedürftig. Lediglich die Entkoppelung von Motorgeräusch und Vortrieb fällt in manchen Situationen auf. Kennt man vom stufenlosen Getriebe, das in den ePower- und e-4orce-X-Trail aber ja eben nicht verbaut ist. Deshalb auch kein Gummiband-Effekt beim Tritt aufs Gas.

Nun aber zum Verbrauch: Zwischen 7,0 und 7,6 Liter Benzin je 100 Kilometer meldete der Bordcomputer unseres X-Trails auf den verschiedenen Etappen. Nicht schlecht für ein mindestens rund zwei Tonnen schweres Allrad-SUV. Wer Strom sparen will, lädt den Akku im B-Modus des Getriebes. Oder mit dem EV-Pedal, das noch stärker, aber nicht bis zum Stillstand rekuperiert. Zwei bis drei Kilometer sollen X-Trail e-Power und e-4orce rein elektrisch schaffen. Das funktioniert aber nur, wenn das Gaspedal mehr gestreichelt denn gedrückt wird.

Ein X-Trail N-Connecta darf es sein

Zu haben ist der Nissan X-Trail ab 29.832 Euro, dafür gibt’s die Basis Visia mit Mildhybrid-Benziner. Den e-Power mit Frontantrieb liefert Nissan – ebenfalls als Visia – ab 31.092 Euro. Der Allradler steht mit mindestens 37.311 Euro in der Liste, dann allerdings bereits in der nächsthöheren Version Acenta.

Wer den e-Power wählt, zahlt 1.261 Euro Aufpreis zum Mildhybrid. Eine Summe, die wir investieren würden. Die 2.941 Euro für den Allradantrieb e-4orce sparen sich alle, die nicht regelmäßig abseits befestigter Wege oder in winterlicher Berglandschaft unterwegs sind. Mit dem N-Connecta – als e-Power ab 37.218 Euro – ist mein eigentlich gut bedient. Nur blöd, dass kabelloses Smartphone-Laden auch gegen Aufpreis nicht zu haben ist, sondern erst im 4.151 Euro teureren Tekna mitfährt. Übrigens: Als Lieferzeit für den neuen X-Trail nennt Nissan derzeit bis zu vier Monate.

Technische Daten Nissan X-Trail

  • Segment: Mittelklasse
  • Karosserie: SUV fünftürig
  • Maße | Kofferraum: 4.680 x 1.840 x 1.720 mm | 575-1424 (Fünfsitzer) und 177/485-1.298 (Siebensitzer)
  • Benziner (Mildhybrid): 163 PS | 7,1-7,6 l | 161-172 g CO2 | ab 29.832 Euro
  • Benziner (serieller Vollhybrid): 204-214 PS | 5,8-6,7 l | 131-145 g CO2 | ab 31.092 Euro
  • Versicherung: KH: 20 | VK: 26 | TK: 26

Verbrauch, Emissionen und Reichweiten nach WLTP; Preise netto zzgl. USt.

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