volvo-xc40-rc-pure-electric5.jpeg
Foto: Clemens Noll-Velten
Der Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric teilt sich die Technik mit dem Polestar und unterscheidet sich optisch durch den abgedeckten Kühlergrill.

Inhaltsverzeichnis

bfp-Fahrtest

Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric: Vollelektrischer Spaß hat seinen Preis

Der XC40 Recharge ist das erste rein elektrische Modell von Volvo und leitet für die Schweden eine neue Ära ein. Gelingt dem Erstling der Start in die Alltagstauglichkeit? Wir haben es getestet.

Im Gegensatz zu seinem sperrigen Namen Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric ist seine Bedienung einfach und funktional. Das fängt schon damit an, dass man in das vollelektrische Auto einsteigt, ohne den Schlüssel aktiv zu nutzen, sich auf den bequemen Polstern niederlässt, anschnallt die Bremse betätigt, den Gang einlegt, Blinker setzt, über die Schulter blickt und losfährt. Sie merken, da fehlt doch etwas. Ja, die Betätigung eines mittlerweile üblichen Startknopfs. Die Stelle, an der ich danach suchte, habe ich Ihnen erspart.

Viel Platz im Innenraum

Volvo hat sich einiges vorgenommen in den nächsten Jahren und hat damit schon angefangen. Ein Ziel ist die Verabschiedung des Verbrennungsmotors, wie wir ihn kannten, aus dem Sortiment bis 2030. Zukünftig sollen nur noch E-Autos unter der Marke fahren. Was uns dabei erwarten wird, zeigt der XC 40 Recharge Pure Electric, dem Kompaktklasse SUV von Volvo. Für ein kompaktes Auto wirkt er groß und mächtig. Die Außenmaße sind beeindruckend mit 4,42 Meter Länge und 2,03 Meter Breite mit Außenspiegel. Innen ist viel Raum auf allen Plätzen. Auch das Kofferraumvolumen kann sich sehen lassen: 414 - 1290 Liter hinten, 31 Liter unter der Motorhaube. Dort kann prima das Ladekabel verstaut werden, ohne im Kofferraum Laderaum zu blockieren. Äußerlich unterscheidet sich der rein elektrische XC40 von seinen konventionell angetriebenen Geschwistern nur durch den geschlossenen Kühlergrill. Damit reduziert sich der Luftwiderstand und verbessert damit den CW-Wert.

Pure Fahrfreude

Eigentlich haben die Schweden ihre Elektrifizierungskompetenz bei der hauseigenen Premium-Elektromarke Polestar erworben und vorangetrieben. Und so teilt sich der rein elektrische XC 40 seine Technik mit den Polestar Fahrzeugen. Die Buchstaben AWD im Namen stehen für All Wheel Drive, also Allradantrieb. Volvo spendiert den zwei Achsen jeweils 204 PS. Und so verfügt das rund 2,2 Tonnen schwere SUV über insgesamt 408 PS und Allradantrieb. Die 660 Newtonmeter sind deutlich spürbar. Es ist ein dosiertes Gas geben nötig, sonst schießt der XC 40 in 4,9 Sekunden von 0 auf 100. Aber Traktionskontrolle und die vielen Assistenzsysteme sorgen dafür, dass der Wagen immer beherrschbar bleibt. Es macht Spaß mit ihm zu fahren. Dynamisch und agil, in der Stadt und auch auf kurvigen Überlandstrecken. Auch auf der Autobahn fühlen sich Fahrer und Fahrzeug wohl. Das liegt auch daran, dass nur mit einem Pedal („One Pedal Drive“) gefahren wird. Das Bremsen übernimmt, durch Loslassen des Gaspedals, der Elektromotor. Bei diesem Bremsen wird gleich Energie zurückgewonnen (Rekuperation). Beim XC 40 Pure Electric lassen sich nur wenige Einstellungen am Fahrverhalten vornehmen. Das ist funktional und pragmatisch. Zum einen lässt sich im Menü der sogenannte „One Pedal Drive“ ein- und ausschalten. Zum anderen kann die Lenkung etwas straffer eingestellt werden und es gibt einen Geländemodus, der das Fahrverhalten auf beweglichem Untergrund reguliert.

Den Ein-Pedal-Betrieb hat man nach kurzer Eingewöhnung verinnerlicht und fährt mit dem Gaspedal spielend souverän durch Kurven und rollt geschickt auf die Haltelinie roter Ampeln zu.

Kein Modus zum Sparen, für Sport, Komfort, weil es nicht nötig ist, und somit einfach elektrisch und intuitiv bedienbar. Wie auch das gesamte Infotainmentsystem, das sich über logisch angeordnete Schalter, Touchscreen und Sprachbedienung steuern lässt. Neu ist im XC 40 das Betriebssystem Android Auto von Google inklusive Google Maps und Google Services als Navigationssystem. Über die Sprachsteuerung lassen sich Navigationsziele, Klimaanlage oder das Radio steuern. Aber man kann auch nach der Restreichweite fragen. Diese wird nämlich nicht im Kombiinstrument in Kilometern angezeigt. Lediglich die Batteriekapazität (78 kWh maximale Speicherkapazität von der 75 kWh nutzbar sind) wird in Prozent angezeigt. Und hier kommen wir zum theoretischen Teil des Beitrags. Gemäß WLTP ist eine Reichweite von 411 Kilometern möglich. Bei rein innerstädtischen Fahrten mit häufigem Abbremsen zur Energierückgewinnung soll laut Volvo eine Reichweite von bis zu 529 Kilometer möglich sein.

Reichweite nicht wie angegeben

In unserem Test erreichten wir eine maximale Reichweite von rund 300 Kilometern. Und obwohl wir mit 24,6 kWh knapp 0,3 kWh über dem vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch von 24,3 kWh auf 100 Kilometer lagen, geht die Rechnung nicht auf. Selbst wenn man Zusatzverbraucher, wie Radio, Klimaanlage, Licht, Außentemperatur etc. berücksichtigen würde, käme man lediglich 70 bis 80 Kilometer weiter. Für die durchschnittliche Pendlerstrecke inklusive Alltagsfahrten ist die stark verkürzte Reichweite ausreichend.

Wer sich auf ein rein elektrisches Fahrzeug einlässt, sollte zumindest einen Stellplatz mit Wallbox haben. Dort kann der XC 40 Pure Electric mit 11 KW am Wechselstrom batterieschonend acht Stunden lang auf 80 Prozent geladen werden. Die Ladeeinstellungen lassen sich bequem in den Einstellungen anpassen. So kann die Ladung auf 100 Prozent erhöht werden und die Stromstärke angepasst werden. Auch die Ladezeit und Ladedauer kann terminiert werden. Kurios ist die Anzeige der Ladegeschwindigkeit, die mit km/h angegeben wird. An einer Schnellladestation kann der Volvo mit Gleichstrom mit 150 kW geladen werden, das dauert tatsächlich rund 40 Minuten. Bei 50 kW entsprechend 120 Minuten.

Gute Grundausstattung

Preislich spielt der vollelektrische Volvo in einer anderen Fahrzeugklasse. Der Grundpreis beträgt 50.000 Euro netto. Damit ist der XC 40 schon mit wichtigen Assistenzsystemen ausgestattet. Doch Ausstattungen, wie das sinnvolle Intelli-Safe-Paket mit beispielsweise erweitertem Totwinkelassistent und Cross Traffic Alert für rund 1.300 Euro netto, das Laderaumpaket inklusive Gepäckraum-Trennnetz für rund 250 netto, und weiteren Lichtpaketen, dem Xenium-Paket Pro mit 360 Grad Kamera, Infotainmentsystem und Soundanlage von Harman Kardon treiben den Preis nach oben. So kommt unser Testwagen auf den stattlichen Preis von 58.000 Euro netto. Und so liegen dann auch die Betriebskosten des Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric bei 54 Cent pro Kilometer. Elektrischer Fahrspaß hat eben seinen Preis.

Fazit:

Der Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric ist ein alltagstaugliches E-Fahrzeug, das sehr viel Spaß macht zu fahren. Familientauglich und sportlich agil, großräumig und übersichtlich – der Volvo vereint viele positive Eigenschaften. Auch die Reichweite geht für den Alltag voll in Ordnung. Lediglich die Differenz zur angegebenen Reichweite und der Fahrzeugpreis trüben etwas das ansonsten sehr gute Gesamtbild.

volvo-xc40-rc-pure-electric8.jpeg
Foto: Clemens Noll-Velten
An einer Schnellladestation kann der Volvo XC 40 Pure Electric mit Gleichstrom mit 150 kW geladen werden, das dauert tatsächlich rund 40 Minuten. Bei 50 kW entsprechend 120 Minuten.

Betriebskosten/TCO Volvo XC 40 Recharge P8 AWD Pure Electric

Ein roter Opel Sports Tourer Electric im Schnee von der Seite fotografiert. Er steht vor einem gelben Schild mit der Aufschrift Opel.

bfp-Fahrbericht

Kombi goes Electric - Opels erster vollelektrischer Kombi

Mit dem Astra Sports Tourer Electric gehört Opel zu den Vorreitern im Segment elektrischer Kombis. Wir konnten den vollelektrischen Lademeister schon fahren.

    • Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Fahrbericht, Firmenwagen, Kombis und Kastenwagen, Kompaktklasse

Neu im PHEV-Segment

Volvo XC40 T4 Recharge: Neuer kleiner Plug-in-Hybrid

Zuwachs bei den Volvo Plug-in-Hybriden: Der XC40 T4 Recharge markiert bei den Schweden ab sofort den Einstieg ins elektrifizierte Fahren.

    • Hybrid-Antrieb, SUV
BMW bringt den neuen 5er auf die Straße. Prominent dabei: Die erste vollelektrische Variante namens i5.

bfp-Fahrbericht

BMW i5: So fährt BMWs erster vollelektrischer 5er

Mit dem i5 bringt BMW erstmals einen vollelektrischen 5er. Aber auch Freunde von Verbrennern und Plug-in-Hybriden kommen weiter auf ihre Kosten.

    • Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Fahrbericht, Firmenwagen
Mit dem BMW 420d xDrive Gran Coupe haben Fuhrparkmanager und Dienstwagenberechtigte gute Karten.

bfp-Fahrtest

BMW 420d xDrive: Der Gran(d) mit Vieren

BMW präsentiert mit dem 420d xDrive ein sportlich elegantes Coupé mit außergewöhnlicher Alltagstauglichkeit. Trumpft er auch im Fuhrpark?

    • Dienstwagen, Fahrzeugtest, Firmenwagen, Fuhrparkmarkt, Mittelklasse, User-Chooser

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!