Open Space der IAA Mobility 2023: Auch die diesjährige Messe stand ganz im Zeichen des neuen VDA-Konzepts – das besonder viele chinesische Hersteller anzog.
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Open Space der IAA Mobility 2023: Auch die diesjährige Messe stand ganz im Zeichen des neuen VDA-Konzepts – das besonders viele chinesische Hersteller anzog.

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Auto- und Mobilitätsmesse

Messenachlese: Das war die IAA Mobility 2023

Messegelände und Open Spaces hieß es auch 2023 auf der IAA Mobility. Neben Mobilitätsideen gab es auch neue Autos zu sehen, darunter viele chinesische.

Mehr als 300 Weltpremieren und Neuheiten, dazu mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher – so feiert sich die IAA Mobility 2023 zum Messeende selbst. Zum zweiten Mal veranstaltete der Verband der Automobilindustrie (VDA) die IAA in München im Rahmen seines neuen Konzepts. Heißt konkret: B2B-Ausstellung in der Messehalle in München-Riem, die IAA fürs B2C-Publikum unter freiem Himmel auf den Open Spaces in der Münchner Innenstadt rund um den Odeonsplatz. Außerdem weg von der reinen Automobil- und hin zur Mobilitätsmesse. Ob Konzept und Standort wirklich ankommen? Die Meinungen sind geteilt, und von den Besucherzahlen der früheren Jahrzehnte ist die IAA jedenfalls weit entfernt.

Dennoch zeigten Autohersteller, Zulieferer und Technologiekonzerne in München ihre neuesten Produkte rund um die Mobilität der Zukunft. Die Elektromobilität spielte auf der IAA Mobility natürlich eine besonders große Rolle, dazu generell das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Außerdem: Während viele etablierte Marken der IAA fern blieben, zeigten sich chinesische Hersteller – bereits mehr oder weniger stark in Europa aktiv – mit geballter Macht.

Welche Neuheiten aber bot die IAA Mobility 2023 konkret? Was genau war in München zu sehen? Und wie stellen sich die Automobilkonzerne die Zukunft des Autos vor? Wir blicken zurück auf die IAA Mobility 2023.

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Audi

Die Serienversion ihres neuen Elektro-SUVs Q6 e-Tron haben die Ingolstädter noch nicht mit nach München gebracht. Der Audi-Stromer, der auf der neuen Premium Platform Electric (PPE) der Volkswagen-Tochter stehen wird, war auf der IAA aber als Prototyp zu bestaunen. Außen kaum noch getarnt, gewährte Audi immerhin einen ersten Blick auf das fertige Interieur. Nachhaltige und wiederverwertete Materialien sowie klares Design standen im Fokus der Entwicklung. Auffällig: 11,9-Zoll-Digitalinstrumente und der 14,5-Zoll-Touchscreen wurden gemeinsam im gekrümmten Panoramadisplay platziert, dazu gibt es zusätzlich einen 10,9-Zoll-Monitor für die Beifahrerseite.

BMW

„Vision Neue Klasse“ hieß der Star auf dem BMW-Stand auf der IAA. Mit der seriennahen Studie zeigen die Bayern nicht nur eine komplett neue Designausrichtung, sondern geben auch erneut einen Ausblick auf ihre komplett neue Elektro-Plattform. 30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent höhere Ladegeschwindigkeit und 25 Prozent mehr Effizienz sollen drin sein, so BMW. Zu haben ist die Serienversion der „Neuen Klasse“ ab 2025.

Weitere wichtige Neuheit bei BMW: die neue Generation der 5er Limousine. Sie repräsentiert die Technologieoffenheit, die die Münchner in Sachen Antriebe fahren, ganz praktisch. Denn der neue 5er ist als Benziner, Diesel, Plug-in-Hybrid (maximal rund 100 Kilometer rein elektrische Reichweite) sowie unter dem Label i5 erstmals auch vollelektrisch erhältlich. Mit 340 PS kommt die Basis i5 eDrive 40 auf maximal 582 Kilometer Reichweite, das Topmodell i5 M60 xDrive mit 601 PS auf bis zu 516 Kilometer. Beide Modelle ziehen ihren Strom aus einer netto 81,2 kWh großen Batterie.

BYD

BYD, mittlerweile größter E-Autobauer der Welt, unterstreicht seine internationalen Expansionspläne, indem er die komplette europäische Modellpalette mit nach München gebracht hat. Zumindest im B2B-Bereich fielen die Chinesen dabei außerdem mit einem der größten IAA-Stände auf. Neben der Mittelklasse-Limousine Seal und dem Kompakten Dolphin, die jetzt beide auch in Europa zu haben sind, feierte das – natürlich – elektrische Mittelklasse-SUV Seal U Europa-Premiere bei BYD. Das Modell kommt wahlweise mit einem 71,7- oder 87-kWh-Akku auf den Markt. Die Reichweite beträgt laut BYD bis zu 500 Kilometer, die Leistung 217 PS. Das SUV soll ab 2024 ab 37.731 Euro erhältlich sein (alle Preise netto zzgl. USt.).

Cupra

Weder Seat noch Skoda zogen es auf die IAA, dafür aber der sportliche Seat-Ableger Cupra. Als Serienfahrzeug brachten die Spanier ihr neues Elektro-SUV Tavascan mit. Für deutlich mehr Aufsehen sorgte aber die Studie Dark Rebel, ein schnittiger Elektrosportwagen mit kantigem Design.

Fisker

Nicht als IAA-Aussteller, aber im Umfeld der Messe feierte Fisker gleich mit mehreren Modellen Europapremiere. So will das Einstiegsmodell Fisker Pear mit geplanten Preisen ab rund 27.700 Euro ein junges, urbanes Publikum ansprechen. Das 4,55 Meter lange Fahrzeug aus Leichtstahl und Recycling-Materialien soll mit zwei Batterievarianten Reichweiten von 320 oder 560 Kilometern ermöglichen. Geplant sind Varianten mit Hinterrad- und Allradantrieb. Weitere Neuheit aus dem Hause Fisker: der Alaska. Der vollelektrische Pickup-Truck mit vier Türen und einer bis zu 2,30 Meter langen Ladefläche  soll ebenfalls mit zwei Batteriegrößen und Reichweiten von 370 bis 547 Kilometern auf den Markt kommen.

Ford

Ford will im Rahmen seiner Elektrifizierungsstrategie in Europa ab 2030 nur noch vollelektrische Pkw anbieten. Passend zu Neuausrichtung präsentierte der Konzern auf der IAA seinen neuen vollelektrischen Explorer auf Basis der MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns. Das 4,45 Meter lange Elektro-SUV kommt mit einem 14,6 Zoll großen beweglichen Touchscreen und lässt sich laut Hersteller innerhalb von 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden. Angaben zur Reichweite des Modells sind jedoch noch nicht bekannt.

Mercedes-Benz

Audi, BMW, BYD, Cupra, Porsche, VW – und natürlich traditionell Mercedes-Benz. Das waren die Marken mit den größten Ständen auf den Open Spaces. Im Zentrum des Stuttgarter IAA-Auftritts: die Weltpremiere Concept CLA Class. Sie ist Vorbote des neuen vollelektrischen CLA und steht erstmals auf der neuen, auf den Elektroantrieb ausgerichteten MMA-Plattform (Mercedes-Benz Modular Architecture). Bei 12 kWh Verbrauch soll der neue CLA Reichweiten von 750 Kilometer übertreffen. Mit dem 800-Volt-Bordnetz soll es möglich sein, innerhalb von 15 Minuten 400 Kilometer Reichweite aufzuladen.

Weitere Mercedes-Premiere auf der IAA: das neue E-Klasse T-Modell Allterrain. Ab 2024 erhältlich, ist der hochgesetzte Kombi serienmäßig mit Allradantrieb ausgestattet und kommt als Diesel, Benziner und Plug-in-Hybrid auf den Markt. Der Plug-in-Hybrid soll auch im Allterrain bis zu 102 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein.

MG

Ebenfalls auf der IAA vertreten war die ehemals englische Automarke MG, mittlerweile Teil des chinesischen SAIC-Konzerns. Mit dem MG Cybester feierte MG eine sportliche Europapremiere und bringt seit langer Zeit wieder einen Roadster auf den Markt. Der vollelektrische Zweisitzer soll eine Reichweite von 800 km ermöglichen. Der klassisch geformte MG-Kühlergrill dient als Luftkanal, um den Luftstrom über das Fahrzeugchassis sicherzustellen. Außerdem auf dem MG-Stand zu sehen: Der MG 4 Electric in der Performance-Variante X-Power. Mit umgerechnet 438 PS soll der Allradler den Fahrspaß im elektrischen MG-Kompakten deutlich steigern.

Mini

Auf der IAA Mobility 2023 enthüllte Mini zwei brandneue Mitglieder seiner Modellpalette: den neuen elektrischen Mini Cooper als Dreitürer und die dritte Generation seines SUVs Countryman. Während die fünfte Auflage des dreitürigen Mini ausschließlich elektrisch in München stand, kommt der Countryman auch als Benziner und Diesel.

Mini Cooper wie Countryman kommen elektrisch in zwei Varianten. Der Mini Cooper E ist ausgestattet mit einem Elektromotor, der 184 PS Leistung bietet, die WLTP-Reichweite beträgt dann mit dem 40,7-kWh-Akku 305 Kilometer. Alternativ steht der Cooper SE mit 218 PS und 54,2-kWh-Batterie zur Verfügung. Die WLTP-Reichweite liegt in diesem Fall bei 402 Kilometern. Auch den elektrischen Countryman bietet Mini in zwei Leistungsstufen an. Die Basis E leistet 204 PS, der stärkere SE 313 PS. Mit dem Strom aus der 66,5-kWh-Batterie fahren Countryman E und SE laut WLTP maximal 462 beziehungsweise 433 Kilometer weit.

Opel

Als einzige Stellantis-Marke war Opel auf der IAA vertreten, dafür aber mit vollem Programm. Im Fokus: der Opel Experimental. Die 4,5 Meter lange Elektrostudie beeindruckte mit 23-Zoll-Felgen, weitere technische Daten gab Opel noch nicht bekannt.

Bereits zu kaufen gibt es dagegen die beiden weiteren Opel-Premieren. Eine ist der Opel Astra Sports Tourer Electric. Der neue batterie-elektrische Kompaktklasse-Kombi bietet bei aufgestellten Rücksitzen ein Ladevolumen von 516 Litern. Bei umgeklappten Sitzen wächst das Fassungsvermögen auf bis zu 1.553 Liter.

Die zweite ist der überarbeitete Opel Corsa. Neben Design-Retuschen geht es technisch auch beim vollelektrischen Corsa Electric rund: Neben dem bekannten 136-PS-Motor zieht eine stärkere 156-PS-Variante auch in den Corsa ein. Wegen des größeren Akkus und mehr Effizienz liegt die Reichweite dann bei 402 statt 354 Kilometern. Außerdem neu im Corsa und erstmals bei Opel erhältlich: ein Mildhybrid-Benzinmotor.

Renault

Mit Renault trat die einzige französische Marke auf der IAA in Erscheinung. Zweieinhalb Weltpremieren brachte die Marke mit dem Rhombus mit nach München. Das Mittelklasse-SUV Rafale, nach aktuellem Trend in Coupé-Form gezeichnet, war bereits bekannt. Komplett neu allerdings waren das Crossover Scenic E-Tech Electric und der Alleskönner Kangoo mit langem Radstand. Wie der Espace verabschiedet sich auch der Scenic vom Van-Konzept. 170 oder 220 PS leistet der Elektromotor des Kompakt-SUVs, mit 60-kWh-Akku sind mindestens 420 Kilometer Fahrt drin, mit der großen 87-kWh-Batterie mindestens 620 Kilometer. Den langen Kangoo präsentierte Renault ebenfalls nicht nur mit klassischen Verbrennern, sondern auch gleich als Elektroversion.

Smart

Auch Smart feierte auf der IAA eine vollelektrische Europapremiere. Das wie der #1 in China hergestellte SUV-Coupé #3 kommt mit einer Gesamtreichweite von bis zu 455 Kilometern und einem Akku mit 66 kWh Kapazität auf den Markt. Laut Hersteller kann dieser an einer Schnellladesäule in weniger als 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt werden. Den Preis des #3 hat Smart bereits bekannt gegeben: Das neueste Familienmitglied  gibt es ab  36.546 Euro.

Tesla

Die Amerikaner, normalerweise sehr messescheu, rückten in München ihren Bestseller Model 3 ins Rampenlicht. Mit dem Facelift kommen neue schmale und horizontale Scheinwerfer und vor allem eine verbesserte Aerodynamik. Ziel: Noch mehr Effizienz für den Mittelklasse-Stromer.

VW

Mit dem Showcar ID.GTI Concept zeigt der Konzern auf der IAA Mobility erstmals, wie er das GTI-Label ins Zeitalter der Elektromobilität übertragen will. Die Serienversion ID.GTI Concept soll spätestens 2027 auf die Straßen kommen.

Weitere wichtige Neuheit auf dem VW-Stand: der Mittelklasse-Kombi und Dienstwagen-Klassiker Passat Variant.  Damit kommt der VW in seiner Neuauflage nur noch als Kombi auf den Markt, erhält neben klassischen Benzinern und Dieseln erstmals aber auch einen Mildhybrid-Benziner und außerdem zwei neue Plug-in-Hybride mit rund 100 Kilometern rein elektrischer Reichweite.

Weitere neue Marken aus China

Neben den etablierten Automarken aus Europa und den großen chinesischen Herstellern nutzten aber auch viele andere chinesische Marken die IAA Mobility zum Markteintritt  auf dem alten Kontinent – oder zumindest dazu, diesen zu verkünden. Dazu zählten unter anderem Leapmotor, Seres, Voyah und Xpeng.

So stellte Leapmotor sein elektrisches SUV C10 vor. Details zum Marktstart oder zu Preisen in Deutschland ließen die Chinesen in München allerdings noch offen. Seres, in Deutschland ebenfalls bereits aktiv, stellte mit dem Seres 3 ebenfalls ein neues elektrisches SUV vor. Und auch Voyah, Marke des Dongfeng-Konzerns, präsentierte in München mit dem Free ein elektrisches SUV. Start des Mittelklasse-Modells: Noch im Oktober. Ebenfalls im SUV-Segment, aber nicht nur dort, wird sich Xpeng engagieren. Neben dem Crossover G9 gehen die Chinesen, an denen sich zuletzt der Volkswagen-Konzern beteiligte, auch mit der Limousine P7 an den Start. Vollelektrisch, versteht sich von selbst. Ab 2024 möchte Xpeng die ersten Autos in Deutschland ausliefern.

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