Der neue Skoda Superb Combi geht ins Rennen um die Spitzenplätze bei den beliebtesten Dienstwagen Deutschlands. Der Passat-Bruder, hier in der 150-PS-Dieselvariante in L&K-Ausstattungslinie, kommt auch als Plug-in-Hybrid mit mehr als 100 Kilometern E-Reichweite. 
Foto: Sven Eisenkrämer
Der neue Skoda Superb Combi geht ins Rennen um die Spitzenplätze bei den beliebtesten Dienstwagen Deutschlands. Der Passat-Bruder, hier in der 150-PS-Dieselvariante in L&K-Ausstattungslinie, kommt auch als Plug-in-Hybrid mit mehr als 100 Kilometern E-Reichweite. 

Inhaltsverzeichnis

Dienstwagen

Angriff auf die Flottenspitze: Der neue Skoda Superb Combi

Es ist das Flottenfahrzeug schlechthin: Skoda hat die neue Generation des Superb Combi auf den Markt gebracht. fuhrpark.de konnte den Passat-Bruder erstmals fahren – auch den noch nicht bestellbaren Plug-in-Hybriden.

Die Erfolgsgeschichte des Skoda Superb in Deutschland schreibt sich vor allem mit dem Kombi und Unternehmenskunden als Protagonisten. Laut Skoda gehen 89 Prozent der hier verkauften Superb Combi an Unternehmenskunden. Er ist in der Riege der beliebtesten Dienstwagen weit vorne mit dabei. 2023 belegte er deutschlandweit Platz sechs in einem entsprechenden Ranking von Leaseplan – da war das Modell Superb III Facelift bereits vier Jahre auf dem Markt. Diese Geschichte soll nun in einem weiteren Kapitel fortgeschrieben werden. Skoda hat Ende 2023 der Welt erstmals den neuen Skoda Superb IV Combi vorgestellt, bald ist er im Handel und die ersten bestellten Fahrzeuge werden ausgeliefert.

bfp FUHRPARK & MANAGEMENT hatte die Gelegenheit, den Bruder des VW Passat in drei verschiedenen Konfigurationen erstmals zu fahren: Als 2.0-Liter Turbodiesel mit 110 kW Leistung, als 1.5-Liter-TSI Mild-Hybrid mit 110 kW und auch mit dem vielversprechenden Plug-in-Hybridantrieb mit 150 kW der noch nicht bestellbar ist.

Zwillingsbruder: Passat

Unter Führung von Skoda sind im Gemeinschaftsprojekt Beta+ der neue VW Passat und der Skoda Superb IV (Typcode 3Y) entwickelt worden. Damit stehen die beiden Fahrzeuge nicht nur auf einer gemeinsamen Plattform (MQB), sondern sind viel enger verwandt. Man könnte beinahe von Zwillingsbrüdern sprechen. Okay, Zweieiige. Betrachtet man die Silhouette des Superb Combi von der Seite, sieht er beinahe exakt aus, wie der VW. An Front und Heck sind unterschiede erkennbar. Und dann erst wieder im Interieur – im Inneren spricht Skoda seine eigene Sprache.

Den ersten Fahrbericht zum neuen Passat von fuhrpark.de lesen Sie unter: https://www.fuhrpark.de/vw-passat-mehrdimensionales-wachstum

Über die Eckdaten des Superb haben wir bei der Weltpremiere bereits berichtet: https://www.fuhrpark.de/skoda-superb-vielfahrers-liebling

Hochwertiges Interieur im Superb

Also wie sitzt es sich im Diesel, im Benziner und im kommenden Plug-in-Hybrid? Öffnet man eine der Türen des Kombis (die Limousine wird demnächst vorgestellt), wirkt der Superb auf Anhieb sehr hochwertig, ja sogar schon fast luxuriös. Auf unnötige Spielereien im Cockpit selbst verzichten die Tschechen aber bewusst. Stattdessen wirkt die Fahrerkanzel sehr übersichtlich mit einem gelungenen Mix aus Moderne und Klassizität. Die Mittelkonsole ist aufgeräumt, so ist beispielsweise kein Gangwählschalter vorhanden – der sitzt erstmals bei Skoda rechts hinter dem Lenkrad.

Klassisch wirken auf den ersten Blick drei Drehregler unterhalb der Lüftungsauslässe, dahinter vier haptische Taster. Doch die Drehregler sind hochmodern, da digital: Škoda Smart Dials nennt das Marketing die Funktion. Die Regler haben unterschiedliche, durchschaltbare und sogar individuell programmierbare Funktionen. Standardmäßig sind außen die Klimatemperaturen, Sitzheizung und Sitzbelüftung (sofern ausgestattet) auszuwählen. Der Regler in der Mitte ist beim Druck auf den 32 Millimeter kleinen runden Bildschirm mal verantwortlich für die Lüftungsstärke oder Richtung, mal für die Lautstärke des Infotainmentsystems, mal für die Fahrmodi. Bis zu vier Einstellungsmenüs sind programmierbar. Die Smart Dials sind intuitiv und bieten einen interessanten Mix aus Haptik und digitaler Menüführung – das ist mehr als eben Spielerei.

Laura hilft weiter und spricht bald mit ChatGPT

Der große Bildschirm oben an der Mittelkonsole beherbergt dann das ausführliche System. Viele Funktionen sind direkt erreichbar, allerdings aufgeteilt auf eine Menüleiste unten und eine oben – bei letzterer erwartet man an der Stelle eher Informationen statt Einstellungsoptionen. Findet man sodann in den bei einem modernen Fahrzeug logischerweise vielfältigen Menüpunkten mal nicht gleich die richtige Einstellung – vor unserer ersten Testfahrt war nach dem Einstellen von Sitz und Spiegel das Head-up-Display nicht ganz in der Scheibe sichtbar und musste angepasst werden – hilft „Laura“ weiter: „Hey, Laura! Öffne das Menü für das Head-up-Display“. Zwar meldet sich bei uns eine durchaus männliche Laura zurück, aber der interaktive Sprachassistent öffnete sofort das gesuchte Menü und die Einstellung des HUD war ein Kinderspiel. In „Laura“ soll übrigens demnächst die generative Künstliche Intelligenz von ChatGPT integriert werden.

Superb kommt aus Bratislava

Ansonsten hat der tschechische Autobauer (der Superb wird übrigens in der Slowakei im VW-Werk Bratislava produziert) diverse unter dem Dach „Simply Clever“ geordnete Funktionen in den Superb integriert. Vom Display-Reiniger in der Box in der Mittelkonsole oder dem bekannten Regenschirm in der Tür über einen Eiskratzer im Tankdeckel und einen integrierten Trichter am Scheibenwischwasser-Einfüllstutzen bis zum Tablethalter in der ausklappbaren Armlehne im Fond oder Cargo-Elementen zum sichern von auch kleiner Ladung – bis zu 28, teilweise optionale, Funktionen sind zu haben und bringen beim Superb doch immer wieder kleine emotionale Aha-Effekte.

Die Navigation gestartet – sie hat uns im weiteren Verlauf durch ein paar ungenauere Positionsangaben zu Parallelstraßen, einer minimal zu großen Verzögerung bei der Positionsangabe vor Einmündungen und durch eine etwas unbequeme Handhabung von mehreren zu verschiebenden Zwischenzielen auf einer Route etwas gefordert –, geht es mit dem 2.0 TDI endlich los. Angenehm leise dieselt der Motor, schon beim Losfahren in den Stadtverkehr und den ersten Unebenheiten von Kopfsteinpflaster sowie dann auf der dreispurigen Stadtstraße ist der Lautstärkeeindruck im Superb Combi hervorragend. Die NVH-Ingenieure haben gute Arbeit geleistet. Und auch der Luftwiderstandsbeiwert (cW-Wert) von 0,25 leistet seinen Anteil an geringen Fahrgeräuschen.

Komfortables Fahrwerk fast wie in der Oberklasse

Insgesamt fährt es sich auch danach sehr komfortabel – selbstredend nicht nur im Diesel. Das aktualisierte Fahrwerk mit neuem Dynamic Chassis Control (DCC) schluckt Unregelmäßigkeiten beinahe so gut weg, wie moderne Oberklasse-Fahrwerke. Auf unseren Testfahrten konnten wir das Verhalten des Fahrzeugs in sehr dynamischen und agilen Fahrsituationen nur bedingt ausprobieren – fuhrpark.de wird sich mit der Fahrleistung, dem Kurvenverhalten, etc. später in einem ausführlicheren Test intensiver beschäftigen.

Der erste Eindruck jedoch ist insgesamt durchweg positiv. Alle drei gefahrenen Antriebe kommen zügig vom Fleck, das Getriebe (ausschließlich Doppelkupplungsgetriebe gibt es!) macht sowohl bei Diesel und Mild-Hybrid-Benziner (jeweils 7-Gang-DSG) als auch beim PHEV (6-Gang-DSG mit im Getriebegehäuse integrierten Elektromotor) unaufgeregt und zügig was es soll. So fällt sogar kaum auf, dass der PHEV im rein elektrischen Fahrmodus ganz regulär alle sechs Gänge nutzt. Wer nicht darauf achtet, könnte meinen, dass der Wagen im iV-Mode wie ein herkömmliches BEV mit nur einer festen Übersetzung unterwegs ist.

Superb Combi Plug-in-Hybrid mit hoher E-Reichweite

Skoda verspricht bei dem Modell „mit Stecker“ eine realistische elektrische Reichweite von „mehr als 100 Kilometer“. Skoda will in den WLTP-Testzyklen sogar 132 Kilometer erreicht haben. Wir konnten den Superb Combi iV PHEV zwar weder vollgeladen noch über eine große Strecke fahren und die tatsächliche Reichweite nicht genau erproben. Aber entsprechend den Angaben im Bordcomputer sollte das Versprechen  des Herstellers erfüllbar sein. Auch hier wird ein ausführlicher Versuch ein klareres Bild zeigen müssen, genau wie bei der ausführlichen Anwendung von Connectivity-Features wie Pay-to-Park oder Pay-to-Fuel oder der Assistenzsysteme wie dem Kurven- und Kreuzungsassistent, der uns in zumindest einer unübersichtlichen Situation beim ersten Test frühzeitig vor Querverkehr gewarnt hat.

Schnelles PHEV-Laden bis zu 50 kW

Die 25,7 kWh fassende Batterie kann bei der neuen PHEV-Generation mit 11 kW Ladeleistung an einer Wallbox (AC) und bis zu 50 kW am Gleichstromlader (DC) geladen werden.

Bei den Antriebskonfigurationen dürften die beiden Diesel-Modelle (110 kW/150 PS mit Frontantrieb und 142 kW/193 PS mit Allradantrieb) sowie der 150 kW (204 PS) starke Plug-in-Hybrid mit Frontantrieb die relevanten Antriebe für den Flottenmarkt und Dienstwageneinsatz werden. Ob es möglicherweise eine weitere PHEV-Konfiguration mit mehr Leistung geben wird, dazu hält sich Skoda bislang bedeckt.

Neben dem 1.5 Liter mHEV-Benziner wird es noch zwei 2.0-Liter TSI Otto-Motor-Varianten geben: 150 kW (204 PS) mit Frontantrieb und 195 kW (265 PS) mit Allrad. In der Einstiegsvariante beginnen die Listenpreise des Superb Combi bei 39.580 € (Stand: März 2024).

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