Jeep Grand Cherokee: Rustikal-komfortabel

SUVs, die Alltagstauglichkeit und wirkliche Offroad-Kompetenzen vereinen, gibt es seit jeher nur wenige. Ein Beispiel dafür ist der Jeep Grand Cherokee, der diesen Spagat seit 1993 erfolgreich meistert. Seit rund eineinhalb Jahren ist die mittlerweile fünfte Generation des großen Premium-SUVs auch in Europa am Start. Allerdings in eingeschränkter Varianten-Vielfalt: Die erstmals eingeführte Langversion des Grand Cherokee mit bis zu sechs Sitzen bietet Jeep auf dem Alten Kontinent nicht an, ebenso bleiben die V6- und V8-Benziner außereuropäischen Märkten vorbehalten. Auch hierzulande ist der Jeep Grand Cherokee damit ausschließlich als Plug-in-Hybrid zu haben.

Die dritte Variante des Jeep Avenger wird von einem 29 PS starken E-Motor unterstützt.

Jeep Avenger bald als e-Hybrid erhältlich

Nach der elektrischen Version und einem Benziner fährt der Jeep Avenger bald als Mildhybrid vor. Der Elektro-Benziner soll Ende November 2023 bestellbar sein.

Artikel lesen

Digital-analoger Bedienmix im Spitzen-Jeep

2.0 4xe Plug-in-Hybrid lautet der vollständige Name des Jeep Grand Cherokee, und der verweist damit direkt auf das Antriebskonzept des 4,91-Meter-SUVs. Der Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 272 PS und der Elektromotor mit 145 PS ergeben insgesamt 380 PS Systemleistung. Damit ist der Grand Cherokee trotz 2,4 Tonnen Leergewicht nicht untermotorisiert. Trotzdem soll der Grand Cherokee nach WLTP höchstens 2,9 Liter Benzin, dazu allerdings sage und schreibe bis zu 32,7 kWh Strom je 100 Kilometer verbrauchen. Die rein elektrische Reichweite mit dem Strom aus der 17,3 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie ist daher schon laut Katalog nicht besonders hoch: Nach maximal 48 Kilometern springt der Benziner wieder an.

Im Interieur verweigert sich Jeep dem Trend zur kompletten Digitalisierung. Zwar gibt es serienmäßig 10,25-Zoll-Digitalinstrumente, einen 10,1-Zoll-Touchscreen für das Infotainment sowie je nach Ausstattung einen weiteren 10-Zoll-Monitor für Beifahrerin oder Beifahrer, ansonsten lassen sich viele Funktionen im SUV aber noch analog bedienen. Auf den ersten Blick wirkt die Anordnung der Tasten und Schalter zwar nicht ganz logisch, der Gewöhnungseffekt folgt aber schnell nach den ersten Kilometern. Am Qualitätseindruck gibt´s nichts zu meckern im Grand Cherokee, das subjektive Raumgefühl im großen Jeep ist allerdings nicht so „grand“: Die imposante Mittelkonsole schränkt das Platzangebot vorn zumindest gefühlt ein wenig ein. Dafür steckt der Kofferraum des Jeep Grand Cherokee schon im Normalzustand ordentlich ein: 533 Liter Gepäck fasst er mindestens.

Ein Vierzylinder im Jeep Grand Cherokee

Wir sind den Grand Cherokee ausschließlich auf Landstraßen im Hochgebirge gefahren. Zum Start war sein Akku leer, am Ende – mit viel Rekuperation bei Bergabfahrten – war er zu rund einem Fünftel geladen. Der Benzinverbrauch? Auf 7,2 Liter je 100 Kilometer sind wir laut Bordcomputer gekommen.

Dabei kann der große Jeep nicht verleugnen, dass unter seiner Haube ein Vierzylinder arbeitet. Das Aggregat röhrt zwar nicht, ein sonores Sechszylinder-Summen fehlt naturgemäß aber auch. Das Fahrwerk ist eher straff den komfortabel abgestimmt, den Sitzen fehlt es zumindest in engen Kurven an Seitenhalt.

Rustikaler Grand Cherokee Trailhawk

Zu haben ist der Jeep Grand Cherokee ab 66.807 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.). Dafür gibt es die Basis Limited unter anderem mit Sitzheizung und -lüftung vorn, Navi, Apple Carplay und Android Auto (kabellos), LED-Licht, Fernlichtassistent, elektrischer Heckklappe, digitalem Innenspiegel, kabellosem Smartphone-Laden und einigen Assistenzsystemen. Eine Etage darüber rangiert der Grand Cherokee Overland (ab 76.050 Euro), dem Jeep serienmäßig Ledersitze, ein Head-up-Display, ein Panorama-Glasschiebedach, Heckklappensensor, ein adaptives Luftfahrwerk, ein besseres Soundsystem, Massagesitze vorn und Sitzbelüftung hinten sowie eine Vierzonen-Klimaautomatik spendiert.

Außerdem aufbauend auf der Basis Limited bietet Jeep den Grand Cherokee Trailhawk an (ab 76.050 Euro). Das SUV ist dann mit Features wie der Differenzialsperre hinten oder einer Frontkamera speziell für den Offroad-Einsatz gerüstet.

Wer sich für das Topmodell Summit Reserve (ab 83.850 Euro) entscheidet, bekommt im Jeep Grand Cherokee serienmäßig zusätzlich zum Overland außerdem unter anderem einen Autobahn-Assistenten, eine im Verhältnis 40/20/40 umklappbare Rücksitzlehne, einen Einparkassistenten, ein Nachtsichtsystem, den 10-Zoll-Monitor für die Beifahrerseite sowie eine 360-Grad-Kamera.