Mit dem EQB präsentiert Mercedes die Elektrovariante seines Kompakt-SUVs GLB.
Foto: Christian Frederik Merten
Mit dem EQB präsentiert Mercedes die Elektrovariante seines Kompakt-SUVs GLB.

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Fahrbericht

Mercedes EQB: GLB auf Strom

Elektroautos mit sieben Sitzen? Sind bislang noch rar. Eine Lösung ist ab sofort der Mercedes EQB, ein enger Verwandter des Kompakt-SUVs GLB.

Was passt zwischen EQA und EQC? Richtig, EQB. Genau so lautet der Name für Mercedes zweites vollelektrisches Kompakt-SUV, das ab sofort bestellbar ist. Wobei kompakt auch Ansichtssache ist: 4,68 Meter misst der elektrische Neuzugang aus Stuttgart in der Länge, das ist fast schon ausgewachsenes Mittelklasse-Format.

In diesem Punkt unterscheidet er sich kaum nicht vom fünf Zentimeter kürzeren GLB, mit dem er sich die wesentliche Karosseriestruktur teilt. Lediglich an Front und Heck haben die Mercedes-Designer den Zeichenstift neu angesetzt: Der Grill ist vollverkleidet, anstelle der quaderförmigen Scheinwerfer des GLB trägt der Mercedes EQB schmale, direkt in den Grill fließende Leuchten. An Front und Heck gibt es ein durchgehendes LED-Leuchtenband, das Kennzeichen hinten wandert in den Stoßfänger. Typische EQ-Stilelemente eben, die nun auch der GLB trägt, wenn er als vollelektrischer EQB vorfährt.

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Auf Wunsch sieben Sitze im EQB

Komplett bekannt aus dem GLB ist der Armaturenträger des EQB: Standard sind zwei Sieben-Zoll-Displays für Digitalinstrumente und Touchscreen, optional gibt es aber auch im EQB das sogenannte Widescreen-Cockpit mit zwei 10,25-Zoll-Monitoren. Ein Navigationssystem ist immer an Bord, und zwar inklusive der sogenannten „Electric Intelligence“-Funktion. Hier fließen bei der Streckenberechnung auch die maximale Ladeleistung und die Zahl der Ladestopps mit ein, außerdem sorgt das System für eine optimale Batterietemperatur vor den Ladepausen.

Wie sein Bruder GLB ist auch der elektrische EQB ein SUV, das vor allem mit viel Platz punkten will. Serienmäßig gibt es fünf Sitze, für 1.190 Euro Aufpreis (alle Preise netto zzgl. USt.) ist der EQB aber auch mit sieben Sitzen bestellbar. Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich um bis zu 140 Millimeter verschieben, die beiden Einzelsitze der dritten Reihe komplett im Wagenboden versenken – alles wie beim konventionell motorisierten GLB. Genug Platz für Gepäck gibt es auch: 495 bis 1.710 Liter im Fünfsitzer und 465 bis 1.620 Liter im Siebensitzer. Damit stelle der EQB eine elektrische Alternative zum herkömmlichen Mittelklasse-Kombi dar, betont Mercedes. Zum Vergleich: Beim fünfsitzigen GLB beträgt das Kofferraumvolumen 570 bis 1.805 Liter.

EQB-Reichweite: 419 WLTP-Kilometer

Im ersten Schritt bietet Mercedes den EQB mit zwei Motorisierungen an: als EQB 300 4Matic und als EQB 350 4Matic. Zwei Elektromotoren – je einer an Vorder- und Hinterachse – und damit Allradantrieb sind Standard, die Spitzenleistung beträgt 230 PS im EQB 300 und 294 PS im EQB 350. Damit startet Mercedes die EQB-Modelle mit den Spitzenmodellen, ein Fronttriebler ist später aber ebenso geplant wie eine Version mit besonders hoher Reichweite.

Stichwort Reichweite: Für beide Varianten des Elektro-SUVs gibt Mercedes 419 Kilometer WLTP-Reichweite an. Mit 66,5 kWh netto ist die Akkukapazität in beiden Modellen ebenfalls gleich, und damit auch die Ladedaten: 11 kW Ladeleistung sind es maximal im AC-Modus, 100 kW beim DC-Laden. 5:45 Stunden dauert es demnach, bis der Akku mit einer AC-Ladung von 10 auf 100 Prozent gefüllt ist, Schnellladen von 10 bis 80 Prozent ist in rund einer halben Stunde erledigt. Und in einer Viertelstunde lassen sich an der DC-Ladesäule ungefähr 150 WLTP-Kilometer in das Elektro-SUV aus Stuttgart laden.

Viel Kraft, aber behäbig in der Kurve

Gefahren sind wir beide Versionen des kompakten Elektro-SUV. Wer den GLB kennt, erlebt keine Überraschungen. Geräumig ist auch der EQB, einfach bedienbar ist er und souverän fahren lässt er sich ebenfalls. Allerdings spürt man das Gewicht: Während der GLB je nach Motorisierung leer zwischen 1,6 und 1,8 Tonnen wiegt, sind es beim EQB 2,2 Tonnen. Sprich: Das Elektro-SUV liegt noch satter auf der Straße, verliert aber auch ein Stückweit Agilität. Damit meinen wir nicht Spurtvermögen und Elastizität, die auch beim EQB mehr als genug vorhanden sind. Sondern eher das – stets sichere – Kurvenverhalten: Als wieselflink würden wir das beim EQB nicht bezeichnen, eher als behäbig.

Und der Verbrauch? 22,1 kWh je 100 Kilometer zeigte der Bordcomputer bei unserem EQB 350 an, 19,3 waren es beim EQB 300. Damit liegen beide Modelle über dem WLTP-Wert von 18,1 kWh, aber im erwartbaren Bereich. Die Verbrauchsunterschiede zwischen den Modellen dürften zum Teil auch auf verschiedene Streckenprofile zurückzuführen sein.

EQB setzt auf Optionspakete

Zu haben ist der EQB 300 4Matic ab 46.480 Euro, der EQB 350 4Matic ab 48.730 Euro – jeweils abzüglich des geltenden Umweltbonus. Der Service „Me Charge“ mit Zugang zu über 600.000 Ladestationen weltweit ist für ein Jahr im Preis inbegriffen. Bei der EQB-Sonderausstattung schränkt Mercedes die Zahl der Einzeloptionen ein und setzt verstärkt auf Ausstattungspakete. Für 2.160 Euro gibt es beispielsweise das Advanced-Paket unter anderem mit Widescreen-Cockpit und aktivem Parkassistent inklusive Rückfahrkamera. Im Advanced-Plus-Paket für 3.090 Euro gibt es zusätzlich eine Zweizonen-Klimaautomatik, schlüssellosen Zugang, Soundsystem und kabelloses Smartphone-Laden. Ein weiteres Paket ist das Fahrerassistenz-Paket, das für 1.210 Euro einen adaptiven Tempomat mit Stauassistent, aktiven Brems-, Lenk, Spurhalte- und Totwinkel-Assistent sowie einen Ausweich-Assistenten umfasst.

Zur EQB-Markteinführung steht außerdem das Sondermodell Edition 1 zur Wahl. Es kostet 7.160 Euro und bringt neben dem Advanced-Paket unter anderem Sitzheizung vorn, Ledersitze und 20-Zoll-AMG-Leichtmetallfelgen mit. Außerdem gibt es jede Menge optischen Zierrat, der das Modell aus der Masse der anderen EQB herausheben soll.

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