Die (hier noch einfach ausgeführten) Peugeot-typischen vertikalen Tagfahr-LEDs zieren auch das Crossover 408.
Foto: Christian Frederik Merten
Die (hier noch einfach ausgeführten) Peugeot-typischen vertikalen Tagfahr-LEDs zieren auch das Crossover 408.

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bfp-Fahrtest

Peugeot 408 Plug-in-Hybrid: Von allem etwas

408 heißt Peugeots neuestes Crossover-Modell zwischen den Klassikern 308 und 508. Vereint der Franzose das Beste aus mehreren Welten?

Auf drei folgte fünf. Da fehlt doch noch was? Stimmt, dachte sich auch Peugeot und füllt die Lücke zwischen seinem Kompakten 308 und dem Mittelklässler 508 seit Anfang des Jahres mit dem 408. Mit der vier lebt nicht nur eine Mittelklasse-Traditionszahl der Franzosen auf – es gab in Europa die Baureihen 401 bis 407 –, sondern Peugeot ergänzt seine Palette auch mit einem zeitgenössischen Crossover-Konzept. Mit knapp 4,69 Meter Länge kratzt der 408 schon an der Mittelklasse, Peugeot positioniert ihn aber am oberen Rand des C-Segments und damit in der Kompaktklasse. Was der 408 als großer Plug-in-Hybrid kann, sagt unser Test.

Peugeot 308 SW e-EAT8: Den Löwen im Schilde

Die Kompaktklasse ist das Schweizer Taschenmesser des Fuhrparks: Vielfältig einsetzbar bei moderaten Kosten. Peugeot schickt mit dem 308 Plug-in-Hybrid als Kombi einen spannenden Vertreter in das Rennen um die Gunst von Fuhrparkmanager und Dienstwagenfahrer.
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Der erste Eindruck: Von allem etwas im Peugeot 408

Ein bisschen Limousine, ein bisschen SUV und auch ein Schuss Coupé – die Mischung macht´s im Peugeot 408. Normal will der Fünftürer mit großer Heckklappe nicht sein. Wobei: Was ist heute schon normal, der Mix der Gattungen eher Regel denn Ausnahme. Auch die 408-Linienführung ist individuell, weicht zugleich aber nicht vom Markendesign ab. Typisch für Peugeot und damit auch am 408 sind die schmalen Scheinwerfer und die (hier noch in einfacher Ausführung gezeichneten) vertikalen LED-Tagfahrleuchten, der fließende Übergang zwischen Grill und geschlossener Frontpartie zählt zu den neuen Stilelementen der Franzosen. Das hohe Heck mit flacher Scheibe zieren ebenfalls schmale Rückleuchten. Auffällig in den Flanken: das Spiel mit Sicken und Kanten. Für SUV-Flair sorgen schwarze Kunststoffverkleidungen an den Radläufen.

Innere Werte: Auch im 408 gibt´s das i-Cockpit von Peugeot

Dass Peugeot im Interieur auf Lösungen abseits des Mainstreams setzt, dürfte mittlerweile bekannt sein. So fährt auch der 408 mit dem sogenannten i-Cockpit vor, dessen 10-Zoll-Digitalinstrumente (immer Serie) nicht direkt hinter, sondern in der Sichtachse über dem Lenkrad positioniert sind. Soll wie bei allen anderen Modellen für mehr Übersichtlichkeit sorgen, macht die Einstellung der richtigen Sitzposition aber auch im 408 zu einer längeren Übung. Ist sie gefunden, passt es aber mit der Übersichtlichkeit. Einfach zu bedienen ist übrigens der 10-Zoll-Touchscreen des Infotainmentsystems, der ganz konventionell in der Mitte des Instrumententrägers thront.

Auch insgesamt gibt die Bedienung des 408 keine Rätsel auf. Zwar wirkt die Linienführung des Cockpits auf den ersten Blick etwas wirr. Nach kurzer Eingewöhnung lässt es sich aber schnell zurechtfinden. Auch weil Peugeot zum Glück immer noch auf Tasten und Schalter setzt, wo sinnvoll.

Was den Platz angeht, gibt´s im Peugeot 408 ebenfalls nichts zu meckern. Trotz Coupélinie spendiert er auch im Fond großzügig Raum für Kopf und – anders als sein Plattform-Bruder 308 – Knie. 471 bis 1.545 Liter Gepäck fasst der 408-Kofferraum, wenn man sich für einen Plug-in-Hybrid entscheidet. Allerdings: Ein separates Staufach für die Ladekabel gibt es nicht, weshalb das Plug-in-Hybrid-Zubehör den Kofferraum ein bisschen einschränkt. Und wer sich im 408 für den konventionellen Benziner entscheidet, kann mit 536 bis 1.611 Litern Gepäck deutlich mehr einladen.

Auf der Straße: Komfortabel und hart – der Peugeot 408 mixt

Wofür sind französische Autos besonders bekannt? Richtig, für komfortables Fahren. Nun begab es sich so, dass unser 408 auf optionalen 20-Zöllern daherrollte (504 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.). Ein Extra, das man sich getrost sparen kann: Denn gerade auf schnellen, kurzen Unebenheiten federte unser Test-408 ziemlich hart und holprig ab. Eine Eigenschaft, die allerdings exklusiv bei den genannten Fahrbahnunebenheiten an den Tag legte. Ansonsten zeigte er durchaus seine komfortable Seite.

Und überraschte außerdem mit seiner Wendigkeit in der Stadt. Für ein fast 4,70 Meter langes Auto lässt er sich erfreulich direkt auch durch urbane Regionen rangieren. Sieht man von der schlechten Übersichtlichkeit nach schräg hinten mal ab. Schön direkt arbeitet auch die 408-Lenkung, was auf kurvigen Autobahn- und Landstraßen-Etappen erfreut. Und in Sachen Sitzen widerlegt der Peugeot ein Vorurteil gegenüber französischen Autos, denn auch nach langen Etappen steigt man ohne Rückenbeschwerden aus dem Crossover. Passt alles ziemlich gut zum dynamischen Antritt des größeren der beiden 408 Plug-in-Hybride mit 225 PS Systemleistung. Der übrigens auch dann noch bleibt, wenn der Akku laut Anzeige leergefahren ist.

Nicht ganz so toll fanden wir die Sprachsteuerung im 408. Unsere Navi-Ziele haben wir deshalb lieber von Hand eingegeben.

Effizienz: Plug-in-Hybrid ohne Überraschung

1,2 Liter Benzin plus 14,4 bis 14,6 kWh Strom je 100 Kilometer – das sind die WLTP-Verbrauchswerte für den Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225 e-EAT8, wie der Franzose mit vollem Namen heißt. Die haben wir auf unserer Verbrauchsrunde im Hybrid-Modus zumindest beim Verbrenner nicht ganz geschafft. 3,4 Liter Benzin und 13,5 kWh Strom waren es da umgerechnet. Wer den 408 viel auf der Langstrecke bewegt, darf sich natürlich auf einen deutlich höheren Benzinverbrauch einstellen – und deutlich weniger Stromverbrauch. Wir lagen beim Benzinverbrauch über alles mit vielen Autobahn-Etappen bei 8,5 Litern je 100 Kilometern.

Rein elektrisch fährt der 408 natürlich auch. Für maximal 64 Kilometer reine Fahrt soll der 12,4-kWh-Lithium-Ionen-Akku reichen. Obwohl wir rein elektrisch hauptsächlich in der Stadt unterwegs waren, haben wir dieses Ziel deutlich verfehlt. 36 Kilometer waren bei uns maximal drin. Und die lagen sogar noch stark über der Bordcomputer-Prognose, für die 30 Kilometer auch bei vollem Akku ein unüberwindbares Hindernis darstellten.

Allerdings: Selbst bei laut Anzeige leerem Akku fährt der 408 immer wieder längere Etappen vollelektrisch, vor allem natürlich in der Stadt, aber auch in Autobahn-Baustellen. Trägt ebenfalls zur Effizienz bei. Und wer sich den Strom auf der Langstrecke für Fahrten am städtischen Ziel aufsparen möchte, kann das über die E-Save-Funktion tun.

Was gibt´s fürs Geld? Der 408 llure Pack passt

Drei Antriebe und drei Ausstattungslinien – nicht alles untereinander kombinierbar –, so präsentiert sich die 408-Preisliste. Allen 408 gemein: Eine Achtgang-Automatik, bei den Plug-in-Hybriden elektrifiziert, ist stets an Bord.

Als Basis der Palette dient der 408 Pure Tech 130 EAT8, sein Dreizylinder-Benziner leistet 131 PS. Los geht es in der Grundausstattung Allure ab 30.882 Euro. Der einzige reine Benziner in der 408-Palette ist allerdings auch in den höheren Ausstattungen Allure Pack und GT lieferbar. Das gilt ebenso für den Plug-in-Hybrid 180 e-EAT8 mit 180 PS Systemleistung (ab 37.395 Euro). Den von uns getesteten Plug-in-Hybrid 225 e-EAT8 gibt es dagegen nur in der Topausstattung GT. Unter 42.899 Euro geht dann nichts.

Ok, wer auf den starken Plug-in-Hybrid partout nicht verzichten will, der muss das Geld eben hinblättern. Allen anderen empfehlen wir den Allure Pack. Für 1.722 (Benziner) beziehungsweise 1.218 Euro (Plug-in-Hybrid) Aufpreis zum Allure bekommt man nicht nur einen Ausparkassistenten mit Querverkehrswarner hinten, Einparkhilfe vorn, schlüssellosen Zugang, Totwinkelassistent oder 19-Zoll-Felgen (für die Benziner außerdem den erweiterten Notbremsassistenten und den adaptiven Tempomat; im Plug-in-Hybrid schon in der Basis Serie), sondern kann den 408 auch mit sinnvollen Extras weiter aufrüsten, die es im Allure nicht gibt. Dazu zählen

  • das „Drive Assist“-Paket Plus 2.0 (antizipierte Geschwindigkeitserkennung, Spurpositionierungs- und -wechselassistent sowie Lenkradheizung; 546 Euro)
  • aber auch die 360-Grad-Kamera (294 Euro) und
  • das induktive Smartphone-Laden (126 Euro).

Außerdem rüsten wir unseren Peugeot 408 noch mit

  • dem AGR-Fahrersitz inklusive Sitzheizung vorn (546 Euro)
  • der Frontscheibenheizung (210 Euro)
  • im Falle des Plug-in-Hybrids mit einem 7,4-kW-Onboard-Charger (420 Euro; Serie: 3,7 kW) sowie
  • einer Farbe (588 oder 798 Euro)

aus. Nützliches wie LED-Licht, die Einparkhilfe hinten, zahlreiche Assistenten (Fernlicht, Frontkollision, Müdigkeit, Spur aktiv, Verkehrszeichen), Navi, 180-Grad-Rückfahrkamera und Zwei-Zonen-Klimaautomatik ist bereits aus der Basis Allure an Bord.

Übrigens: Alternativlos bleibt die Topvariante GT auch für alle, die einen elektrischen Fahrersitz, Massagesitze vorn, eine elektrische Heckklappe, das Panoramadach, Matrix-LED-Licht oder das Nachtsichtsystem „Night Vision“ ihr eigen nennen möchten. Diese Extras gibt es – serienmäßig oder gegen Aufpreis – nämlich nur in Spitzenversion des Peugeot 408.

Der Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225 e-EAT8 GT in der Kurzkritik:

Plus:

  • Viel Platz
  • Einfache Bedienung
  • Wendig und direkte Lenkung

Minus:

  • Qualität der Sprachsteuerung
  • 7,4-kW-Onboard-Charger nur gegen Aufpreis
  • Rein elektrische Reichweite deutlich unter WLTP

Technische Daten Peugeot 408 Plug-in-Hybrid 225 e-EAT8 GT:

  • Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-Crossover
  • Länge/Breite/Höhe: 4.687/1.848/1.732 mm
  • Antrieb: Frontantrieb mit elektrischer Achtgang-Automatik
  • Motor: Reihenvierzylinder-Turbo-Benzinmotor plus Elektromotor
  • Leistung Verbrennungsmotor: 132 kW (180 PS)
  • Leistung Elektromotor: 81 kW (110 PS)
  • Systemleistung: 165 kW (225 PS)
  • Max. Drehmoment Verbrennungsmotor: 300 Nm bei 1.900 U/min
  • Max. Drehmoment Elektromotor: 320 Nm
  • Max. System-Drehmoment: 360 Nm
  • Rein elektrische Reichweite (WLTP): 62 – 64 km
  • Kapazität Lithium-Ionen-Batterie (brutto): 12,4 kWh
  • Ladeleistung (AC/DC): 7,4/-
  • Ladedauer 0 – 100 %: 1:55 h (22-kW-Ladestation)
  • Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h (EV-Modus: 135 km/h)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 7,9 s
  • Norm-Verbrauch (WLTP): 1,2 l; 14,4 – 14,6 kWh
  • Testverbrauch: 3,4 l; 13,5 kWh
  • CO2-Emission (WLTP): 26 – 28 g/km
  • Kofferraumvolumen: 471 – 1.545 l
  • Tankinhalt: 40 l
  • Zuladung: 351 – 439 kg
  • Schadstoffklasse: Euro 6d
  • KH/VK/TK: 17/26/24
  • Grundpreis Testwagen netto: 42.899 Euro
  • Stand: Juli 2023

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