Foto: AUDI AG

Auto-Neuheiten 2019

Teil 1: Marktlage und neue Modelle von Audi und Seat

Mit neuen E-Autos und PHEVs starten Audi und Seat in die Zukunft. Beide Marken profitieren vom VW-Konzern-Baukasten.

Das neue Verbrauchsmessverfahren WLTP - eingeführt im Herbst 2018 - kommt in Deutschland einer spürbaren Erhöhung der Kfz-Steuer bei Neuwagen gleich. Für manchen Fuhrparkmanager oder Einkäufer gewinnen daher Elektroautos und Plug-in-Hybride durch Steuerbefreiung oder -Ermäßigung zunehmend an Attraktivität. Zudem muss man sich bei solchen Fahrzeugen keine Sorgen um mögliche City-Fahrverbote machen.

Doch was zuerst plausibel klingt, führt manchmal am Ziel vorbei. Was nützt ein PHEV (Plug-in-Hybrid), der vom Nutzer praktisch nie aufgeladen wird und so permanent und durstig (wegen des hohen Fahrzeuggewichts) im Verbrenner-Modus läuft. Letztendlich zählen für gewerblich genutzte Pkw stets die Gesamtkosten der Nutzung (Total-Cost-of-Owenership, TCO). Und da werden Diesel und Benziner oder mit Gas betriebene Modelle noch etliche Jahre die Nase vorn haben. Schließlich müssen bei den Elektroauto-Kosten auch noch der Aufwand für Stromlade-Technik (Wallbox o.ä.), die Fahrer-Schulung und mögliche Ausfälle durch leergefahrene Batterien und Standzeiten eingerechnet werden.

So bleibt es 2019 für Flottenmanager und Einkäufer von immenser Bedeutung den Neuwagenmarkt genau zu kennen und zu wissen wann welche Modelle erscheinen. 2019 sind das allein 190 neue Automodelle, Facelifts und Motorisierungen. Deshalb veröffentlicht BFP Infos der wichtigsten Neuheiten und verrät die Markteinführungs-Termine im großen Modellplaner.

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Audi brennt ein Neuheiten-Feuerwerk ab

Nach Betrugs-Software, Dieselgate und dem unrühmlichen Abgang des Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler herrscht in Ingolstadt Unruhe. Ungeachtet dessen bleibt der Neuheiten-Fahrplan von Audi mit den Anläufen von A1 (November 2018), Q3 (November 2018), e-tron (circa Februar 2019) und A3 (Oktober 2019) sehr ambitioniert. Neben dem neuen, bereits vorgestellten A6 Avant wird jedoch das große Facelift des A4 besonders wichtig für gewerbliche Kunden.

Der noch aktuelle A4 – die fünfte Generation der Mittelklasse-Baureihe – ist knapp drei Jahre im Markt und verkauft sich schon längere Zeit eher zäh. Die Händler und die Verantwortlichen in Ingolstadt kennen die Gründe genau: Zu zurückhaltend im Design, keine eigene Identität unterhalb des A6, einfach zu beliebig. So findet man schon nach zwei Klicks im Netz Angebote mit über 20 Prozent Nachlass.

Der neue A4 mit Facelift (ab August 2019) soll alles besser machen und zum Hingucker werden. Dazu durfte Design-Chef Marc Lichte "ans Blech" gehen und den A4 rundum kräftig nachschärfen. Die Front wird aggressiver und eigenständiger, die Seiten-Sicke ausgeprägter und das Heck erhält angedeutete quattro-Kotflügelverbreiterungen. Zusammen mit leicht überarbeiteten Motoren (mit 48-V-Bordnetz also Mild-Hybrid sowie einer PHEV-Version), aktuellster Assistenz und Konnektivität wird das große Facelift für Audi teuer. Schließlich macht es den A4 fast zum neuen Auto. Einkäufer und Nutzer, die mit dem bisherigen, erfolgsarmen A4 leben können, freuen sich über günstige Kauf- und Leasing-Angebote mit denen Audi die Höfe freischaufeln will.

Doch auch wer unbedingt aufs schicke Facelift spekuliert und bis Sommer warten will, kann auf gute Konditionen hoffen. Denn der neue A4 muss das Verkaufs-Manko des Vorgängers ausgleichen und gerade in der Startphase wird Audi dazu Geld in die Hand nehmen müssen.

Fragliches Tesla-Konzept – dürfen E-Autos 2,5 Tonnen wiegen?

Ebenso anspruchsvoll wird die Markteinführung des ersten Elektroautos aus Ingolstadt, die Rede ist vom e-tron (der verzögerte Start soll nun im Februar beginnen). Ob ein neues E-Auto tatsächlich dem Tesla-Konzept folgen muss und 2,5 Tonnen wiegen darf, wird von überzeugten Umweltschützern bezweifelt und von Ingenieur-technisch Gebildeten teils als "völliger Unsinn" eingestuft. Sei´s drum Audi, Mercedes (mit dem EQC) und Jaguar (mit dem I-Pace) verfolgen eine ähnliche Strategie und wollen zuerst die Reichen elektrifizieren. Mit einem Einstiegspreis von rund 80.000 Euro (Brutto) wird der e-tron in Fuhrparks keine Rolle spielen. Allenfalls in Flotten, in denen bereits mehrere Renault ZOE oder Nissan Leaf stromern, kann nun auch der Chef mit dem E-Audi ein Vorbild geben, ohne Tesla fahren zu müssen.

Wichtig für User-Chooser sind 2019 die neuen Audi-Modelle Q4 (ein Art Q3 Coupé im Oktober) und zum Ende des Jahres der neue A3. Beim neuen Audi A3 lautet das Motoren-Motto "Rightsizing". Hintergrund: Nach dem Downsizing mit sehr kleinen Hubräumen fordert der neue WLTP-Zyklus die Antriebe wieder stärker. Mehr Hubraum erleichtert da das Erfüllen der Verbrauchsnorm. So wird beim neuen A3 der 1.6 TDI aus dem Angebot fallen und von einem 2.0-Liter-Turbodiesel ersetzt. Für Kunden denen Motorleistung wichtiger als niedriger Verbrauch ist erscheinen etwa im Juni die sportlichen Varianten Audi S6, S6 Avant und S7. Als Antriebsquelle kommt bei allen der 2,9-Liter-V6 mit rund 450 PS zum Einsatz. Mit dem Facelift des Audi TT RS (Mai) und dem neuen, rund 650 PS starken RS6 Avant (im Dezember mit 4,0-Liter-V8) erscheinen 2019 auch zwei kraftstrotzende RS-Modelle.

Seat bringt den komplett neuen Leon – früher als VW den Golf VIII

Seat will auch 2019 wachsen, dazu starten die Spanier neue Modelle und neue Varianten. Der aktuell vorgestellte Seat Tarraco (ein SUV eng verwandt mit VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq) geht im Februar in den Handel.

Die wichtigste Neuheit für den Flottenbereich wird der komplett neue Seat Leon IV, der den erfolgreichen und seit 2012 produzierten Leon III ablöst. Der Kompaktklasse-Viertürer kommt mit frischem Design und dem aktuellsten Stand an Konnektivität und Fahrerassistenz etwa im Oktober. Der Sportkombi Leon ST startet ein Vierteljahr später. Die überarbeiteten Motoren werden sparsamer als die Vorgänger und zusätzlich gibt es eine Mildhybrid-Version mit 48-Volt-Bordnetz sowie einen Leon-PHEV mit der Technik des Golf GTE. Alle Benziner erhalten Partikelfilter und die Diesel kommen mit AdBlue-Abgasreinigung.

Für die sportlich-dynamische Ausrichtung von Seat steht die junge Submarke Cupra bereit. Der Cupra Ateca mit 300 PS ist bereits seit Ende 2018 im Verkauf. Cupra Tarraco und Cupra Leon sind in der Entwicklung, kommen vermutlich aber erst 2020. Viel wichtiger: Cupra plant auch eigene Modelle, die nicht auf einem existierenden Seat basieren werden. (Thomas Wüsten/AutoAmbition)

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